Das Interesse am «Du» begleitet mich seit der Kindheit. Mich hat stets fasziniert, wie unterschiedlich Leben gelebt werden kann. Die Begegnung mit verschiedensten Biografien, das Eintauchen in klassische Musik und Erlebnisse in der Natur haben mir Möglichkeitsräume eröffnet.

Geboren bin ich im österreichischen Klagenfurt am Wörthersee mit seinem wunderschönen grünen Grund und dem weichen Wasser. Neben Familie und Freunden war mir dort immer das bunte Marktgeschehen, geprägt von Bauern und Fischern aus dem slowenischen und friaulischen Umland, sehr wichtig. Ich habe Kärnten als junge Frau verlassen, aber der Bezug zu meiner Ursprungsgegend bedeutet mir bis heute viel, und meine Beziehungen dahin sind lebendig geblieben.

Direkt nach der beruflichen Ausbildung zur Ergotherapeutin kam ich in die Schweiz und begann in der Rehaklinik Zihlschlacht im Thurgau zu arbeiten – eine sehr lehrreiche Zeit. Der Wechsel vom Bodensee ins Glarnerland vor rund zwanzig Jahren ging mit verschiedenen beruflichen und persönlichen Entwicklungsphasen einher. Dafür, dass ich als Mutter von zwei heranwachsenden Töchtern die Möglichkeit habe, mit existenziellen Fragen und Herausforderungen des Lebens in Verbindung zu kommen, bin ich ausgesprochen dankbar.

Meine therapeutische Tätigkeit – auch in leitender Funktion –, zunächst am Kantonsspital Glarus und später beim Fridlihuus Glarus, vertiefte sich und gewann immer mehr Perspektive, zumal ich mich 2004 als mobile Ergotherapeutin selbstständig gemacht habe. Mein Standort sind seit 2014 die Linthpraxen in Linthal, mit Aussenstation auf dem Areal des Zirkusdorfs Mugg in Betschwanden, das auch zu meinem Lebensort wurde.
Zahlreiche Weiter- und Fortbildungen haben meinen beruflichen und persönlichen Horizont geweitet und die Grundlage meiner Tätigkeit weiter gefestigt und ausgebildet. Neben der Ergotherapie habe ich mich langjährig mit östlichen und westlichen Lebensweisen und -weisheiten sowie mit Trauer, Verlust und Übergangsbegleitung auseinandergesetzt.

Im «fliegenden Teppich» begleite und koordiniere ich sehr gern Einsätze rund um den Zirkusbetrieb, im Atelier, in der Werkstatt, in der Küche oder bei Umgebungsarbeiten.

Herzensprojekt «Der fliegende Teppich» (PDF)

Bis zu meinem 23. Lebensjahr habe ich ein meist fröhliches und unbeschwertes Leben geführt, in welchem ich mich oft vom Spruch «carpe diem» – der Devise: pflücke oder nutze den Tag – leiten liess. Mitten im Jurastudium fiel ich plötzlich in eine längere Identitätskrise, welche mein Leben auf den Kopf stellte und mich mit dunklen Seiten in mir konfrontierte. «Zufällig» führte mich der Weg zu einer weisen Lebensberaterin, welche damals als Einzige verstand, dass diese Krise einen wertvollen Übergang oder den Beginn eines neuen Weges darstellte. 

In den Jahren danach hörte ich genauer in mich hinein. Mich interessierte zunehmend, wie ich meine innere Zufriedenheit vergrössern konnte. Achtsamkeit, Gewaltfreie Kommunikation und Auseinandersetzung mit zentralen Lebensfragen erhielten in meinem Leben immer mehr Gewicht. Mich faszinierten Menschen, die – nicht fernab als Einsiedler, sondern in ihrem Alltag – Moment für Moment Achtsamkeit praktizieren. 

Nach drei prägenden Jahren in Sierra Leone, Westafrika, und der Geburt unserer beiden Söhne wagte ich – zurück in Glarus – den Schritt in die Selbständigkeit. Es war mir klar, dass ich nicht als konventioneller Anwalt arbeiten würde. Ich wollte auch die menschlichen Aspekte einer rechtlichen Fragestellung so weit wie möglich berücksichtigen. Manchmal gelingt dies, andere Male bleibt dafür nur wenig Raum.

Raum zu schaffen, damit wir uns entfalten können, ist ein Herzensanliegen von mir. Sei dies durch das Zurverfügungstellen von Räumen wie dem Raum tomorrow in Glarus oder durch die Begleitung von Menschen, die diese «Räume» in sich erkunden wollen. Dabei gibt es stets Platz für Leichtigkeit und eine Prise Humor. 

Vision «Herz-Runde» (PDF)

Bunt, vielfältig und leicht schräg – so würde ich mein Leben und Streben beschreiben. Seit ich klein bin, zieht es mich immer wieder zur Musik, sei es in den Kinderchor oder später in diverse Bands. Ich entscheide mich gegen ein Musikstudium, da mich die Entscheidung nach einer Stilrichtung einengt. Die Musik begleitet mich trotzdem weiter, und ich singe, worauf und mit wem ich Lust habe und wo es Spass macht. Immer wieder suche ich den Kontakt und die Begegnung mit Gleichgesinnten in der Musik: Der Wunsch, gemeinsam als Band das Publikum zu verzaubern, begleitet mich bis heute.

Eine Saison lang bin ich mit dem Zirkus Harlekin singend, clownerisch und zupackend unterwegs, was meine Liebe zum Unterwegssein und dem Multikulturellen stärkt.

Das Leben treibt mich, und ich lasse mich treiben. Nach dem Pädagogik-Studium steuere ich wieder mehr Richtung Musik. Ich fange an, selbst zu komponieren, und halte mich nebenbei als Hortleiterin über Wasser. Die nächste Welle spült mich nach Sierra Leone. Drei Jahre verbringe ich dort mit meinem Mann und später unserem ersten Sohn. Meine innere und äussere Freiheit wächst in dieser Zeit, und das Rhythmische packt mich.

Zurück in der Schweiz, werde ich Projektleiterin in Bern. Aus der Not, weil kein Netzwerk vorhanden ist, schlage ich mich allein als Strassenmusikerin durch. Unser zweiter Sohn wird geboren, wir ziehen zurück ins Glarnerland in ein Generationenhaus, mein Mann macht sich selbstständig. Nach meiner Teilzeit-Lehrtätigkeit an der Kantonschule Glarus drängt sich die Musik immer mehr in den Vordergrund, und dieses Mal richtig stark:

Die Entscheidung fällt, dass ich mich ganz der Musik widme! Freude, Ungewissheit und Neugier begleiten mich. Ich produziere mein eigenes Album, 13 eigene Songs.

Unterwegs bin ich weiterhin, auf der Suche nach vertiefter Freiheit, unabhängig von Umständen.

Ich finde es spannend, Menschen zu begegnen und ihren persönlichen Weg kennenzulernen.

Neben der Mitarbeit in der Kerngruppe des «fliegenden Teppichs» biete ich an, dass Menschen in einem kleinen Garten bei der Ausführung anfallender Arbeiten mithelfen können. Mein hauptsächlicher Schwerpunkt liegt allerdings auf der Stimme. Hier geht es darum, gemeinsam herauszufinden, was Menschen auf ihrem Weg und in diesem Moment stimmlich unterstützen kann.

Die Begeisterung dafür, etwas Kreatives zu schaffen, begleitet mich schon mein Leben lang. In meiner Familie wurde die Freude am Handwerklichen, am Sport und am Musizieren gelebt und gefördert. Nach meiner Lehre als Hochbauzeichnerin entdeckte ich als Rucksacktouristin die Welt. Ich liebe das Abenteuer, die Abwechslung, Spontaneität und Überraschungen, verschiedene Kulturen und das Wohl der Menschen in meiner Umgebung.

Seit der Heirat führe ich mit meinem Mann eine Schreinerei und Zimmerei. Zusammen haben wir zwei Töchter. Im Jahr 2016 erlitt ich bei einem schweren Skiunfall eine Hirnverletzung. Plötzlich war mein Leben ganz anders. Nun war ich auf Hilfe und meine Nächsten angewiesen. In kleinen Schritten machte ich Fortschritte und fand mich langsam wieder im Alltag zurecht. Im Rahmen der ergotherapeutischen Begleitung entdeckte ich neben Strategien für die Bewältigung des neuen Alltags auch meine kreative Seite wieder. Ich spürte zunehmend Freude, neue Wege zu gehen.

In mir keimte der Wunsch, wieder mehr mit Menschen zusammen zu sein, in einem angepassten Rahmen. Mit Susanne begannen wir, im «Atelier Gmeinsam» erste Projekte zu verwirklichen. Nun ist es an der Zeit, mich in die Begleitungstätigkeit einzubringen. So möchte ich Menschen mit einer Hirnverletzung bei kreativen Tätigkeiten unterstützen.

Weiterbildung:

November 2021: Begleitung von Menschen mit einer Hirnverletzung bei FRAGILE Suisse, Zürich

Weiteres:

Kunstausstellung Invisibile 2022, Oktogon, Bern

Wer bin ich? Bin ich das, was ich gelernt habe oder was mein Fähigkeitszeugnis ausweist? Oder bin ich das, was ich lebe, ausstrahle und weitergebe?

Ich definiere mich oft über mein Schaffen, meine Tätigkeit und meine Endprodukte, aber ich habe das Privileg, dass ich all meine Tätigkeiten mit so viel Leidenschaft ausübe, dass diese wiederum mein Wesen und meine positive Lebenseinstellung ausdrücken.

Aufgewachsen bin ich im Kanton Aargau, wo ich auch meine Lehre als Innendekorateurin und die Berufsmatur absolvierte. Gleich nach der Lehre zog es mich weg, und ich wurde im Kanton Glarus heimisch. Während zehn Jahren hatte ich die Möglichkeit, immer wieder über längere Zeit die Welt zu entdecken. Meistens allein, manchmal mit dem Velo. Unvergessliche Momente und Begegnungen bleiben in meinem Herzen geborgen.

2007 kam die älteste meiner drei Töchter zur Welt, und ich gründete mein Polsteratelier «Wohnwerkstatt», welches ich bei mir zu Hause führte. Meine Familiensituation veränderte sich, und ich bekam einen «Stups», meine berufliche Komfortzone zu verlassen.

So war ich häufig als Guide bei einer Eventfirma tätig, bediente einen Sessellift oder half im Selbstbedienungsrestaurant aus. Durch Zufall erhielt ich eine Teilzeitstelle beim Zirkus Mugg, wo ich mich sowohl handwerklich als auch kreativ einbringen konnte.

Heute arbeite ich immer noch mit grosser Leidenschaft für den Zirkus. Mein Polsteratelier habe ich Anfang 2021 ebenfalls ins Fabrikareal des Zirkusdorfes gezügelt. So ergeben sich feine Synergien und öffnen sich viele Türen. Mit Stolz gebe ich das alte Handwerk der konventionellen Polsterei den Lehrlingen der Deutschschweiz während ihren überbetrieblichen Kursen in Selzach weiter und nehme in diesem Bereich einmal pro Jahr auch Prüfungen ab.

Nebst der Familie unterstütze ich auf verschiedene Art und Weise zwei Patienten in ihrem Alltag.

… ja, und die Arbeit als Guide konnte ich noch nicht ganz abgeben. Es bereitet alles einfach zu viel Freude.

Mein hauptsächliches Arbeitsthema heisst – «Leben». Es hat sich aus jahrelangen Erfahrungen in der künstlerischen, kunstpädagogischen und kunsttherapeutischen Praxis in vielen (internationalen) Lehrveranstaltungen, Kursen und Projekten entwickelt. Dieser Schwerpunkt beruht auf Studien der geisteswissenschaftlichen Menschenkunde.

Ich bin Wahlglarner, bildender Künstler, Kunstpädagoge (Prof.), Kunsttherapeut und Autor. Nach meiner Tätigkeit an Hochschulen, auch als Hochschulrektor, richtet sich mein Angebot heute an Einzelpersonen und kleine Gruppen. Im Kern geht es um das praktische künstlerische dreidimensionale oder plastische Gestalten, wobei ich die TeilnehmerInnen einführe, anleite und begleite. Ebenso wichtig sind mir der Erfahrungsaustausch und die Auswertung der entstehenden Erlebnisse oder Werke.
 

Ich bin überzeugt, dass in allen Dingen etwas Lebendiges vor sich geht. Jede Form der Kunst strahlt oder sagt etwas aus. Bilder, Skulpturen, Klänge, Sprache, Bewegungen sprechen zu uns oder sind Teil unseres eigenen Ausdrucks. Wenn wir schöpferisch sind, regen wir unsere Sinne an und schulen mehr und mehr unsere Talente. Ein Eintauchen in künstlerische Prozesse lässt uns zu wesentlichen Erfahrungen kommen. Indem wir uns auf diese Momente und Prozesse einlassen, erleben wir uns als denkende, fühlende und handelnde GestalterInnen neuer Wirklichkeiten.

Im Glarnerland geboren, bin ich ausgebildete Töpferin und Kunst- und Gestaltungstherapeutin. Ich hatte Anstellungen als Kunsttherapeutin in der Psychiatrie, Psychosomatik, Suchttherapie sowie in der Arbeit mit betagten Menschen und Erwachsenen mit einer Körperbehinderung. Ich war und bin frei tätig in den Bereichen Keramik, Malerei, Filzkunst und improvisierte Musik. Frühere Stationen umfassten ein gemeinsames Atelier mit Fritz Marburg für Kunst, Therapie und soziale Plastik in Amriswil und Ennenda (akutso), künstlerische und kunsttherapeutische Projekte im In- und Ausland, Kurse für Erwachsene, Kinder und Menschen mit einer geistigen Behinderung. 2016 bis 2019 war ich Mitglied in der Kunsthalle Kleinschönach (D).

2021 habe ich mein Atelier «Lilo Porzellan» eröffnet, einen Ort für kreatives Gestalten und Beratung. Dort biete ich – in der Einzelarbeit – Gesprächsberatung, Begleitung kreativer Gestaltungsprozesse und Werkstattstunden an sowie – in der Gruppe – Keramik- und Rakukurse.

Bei mir zuhause wurde schon immer gezeichnet, geplant und gebaut, denn ich bin in einem handwerklichen Betrieb aufgewachsen. Oft stand ich mit Hammer und Säge in unserem Holzbaubetrieb und kreierte mit Begeisterung Fantasieobjekte. Öfters veranstaltete ich Bastelnachmittage mit meinen Freunden.

2016 begann ich eine gestalterische Ausbildung an der Zürcher Kunsthochschule. Ich schloss den Studiengang «Art Education» mit Vertiefung «Bildnerisches Gestalten an Maturitätsschulen» 2020 ab.

In dieser Zeit verunfallte meine Mutter und erlitt dabei eine Hirnverletzung. Ich setzte mich intensiv mit diesem Thema auseinander und entwickelte schliesslich als Bachelorarbeit eine Gestaltungsbox für erwachsene Menschen mit Hirnverletzung.

Mein Ziel und Wunsch ist, später als Kunsttherapeutin arbeiten zu können. Momentan studiere ich im Master «Art Education» mit Vertiefung «Kunstpädagogik» und schliesse im Sommer 2022 ab.

Ich bin Produktedesignerin, unterrichte Gestaltung an Schulen, bin als Co-Kuratorin im Kunstraum Gepäckausgabe Glarus tätig und arbeite als Skilehrerin in Elm. Nebst dem eigenen kreativen Schaffen mit Materialien wie Holz, Ton und Metall gebe ich auch Gestaltungsworkshops.

Im «fliegenden Teppich» möchte ich Workshops anbieten, bei denen es neben einem coolen Endprodukt auch um Freude am Gestalten, um gemeinsames Schaffen und um den persönlichen Austausch geht.

«Sobald er einmal in Gang gekommen ist, sprudeln die Worte nur so aus ihm heraus», könnte eine mögliche Umschreibung meiner selbst durch andere Menschen und Gruppen sein.

Zuerst eher abwartend und zuhörend, spüre ich nach einer gewissen Zeit das Bedürfnis, mich auszudrücken. Im Pfarrberuf und im Freundes- und Familienkreis kommt dies zum Tragen.

Ein Buch kann mich fesseln. Der Autor und Philosoph George Steiner nennt dies «bookish». Das gilt auch und gerade heute, wo Bücher längst nicht mehr die wichtigste Grundlage für die Gesellschaft sind.

Kleine Bildschirme verdrängen Bücher und Buchseiten. In Zeiten von Überstimulierung wird für mich die Zuwendung zu einem Text wie ersehntes Zuhause.

«Am Anfang war das Wort…» – Erasmus übersetzt Wort (gr. logos) mit Gespräch (lat. sermon). Verspürst du auch Lust, mit anderen in Dialog zu treten über EIN BUCH?

«Leben heisst sich begegnen, heisst sich miteinander austauschen.» Diesen zentralen Gedanken aus der Geschichte «Der Stein des Lebens» von Daniel Zubler darf ich – rückblickend auf mein Leben – als existentiell richtungsweisend bejahen. Als Leitsatz führte mich dieser Gedanke in meinen Beruf als Lehrer. Von diesem Grundsatz liess ich mich in meiner Arbeit leiten. Nun, Jahre nach der Pensionierung, hat er nichts von seiner Gültigkeit verloren. Mich interessieren gesellschaftliche Debatten, die in Büchern stattfinden. Zugleich lockt es mich, zu debattieren – andern im Dialog zu begegnen. In einem Lesekreis könnten beide Anliegen zusammenfinden. Hier könnten unterschiedliche Menschen auf unterschiedliche Ansichten treffen, sich lebendig austauschen. So viel zu meiner Herzensangelegenheit.

Aufgewachsen in Zürich-Nord, wurde es mir nicht in die Wiege gelegt, dereinst im Tal der Linth an der Kantonsschule zu unterrichten. Mein Weg in die Gefilde akademischer Würden und Bürden war keineswegs geradlinig. Nach einer Lehre im grafischen Gewerbe (der Beruf wurde durch die ökonomisch-technologische Entwicklung inzwischen obsolet) schaffte ich 1971 die Aufnahme in die eben erst gegründete Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene (KME) in Zürich. Die KME sollte mir den Zugang zu einer neuen Welt eröffnen. Zu einer Welt, in der ich mich – so hoffte ich – all den Fragen widmen konnte, die mein Leben elementar bedrängten.

An der Uni angekommen (Geschichte, Philosophie und Ethnologie wurden zu meinen Studienfächern), begegnete ich einer mir völlig fremden Welt. Da galt es, unbekannte Spielregeln zu erkunden und neue soziale Gepflogenheiten einzuüben. Das akademische Milieu erwies sich als sozio-kulturelles Biotop, das Widerfahrnisse ganz unterschiedlicher Art bereithielt. Neue soziale Kontakte zu knüpfen war keine leichte Aufgabe. In dieser Situation erwies sich die Wahl meines zweiten Nebenfachs als Glücksfall. Ich übte mich darin, die Perspektive eines Ethnologen einzunehmen: «teilnehmende Beobachtung» war das Zauberwort. Die Auseinandersetzung mit dem Fremden wurde produktiv. Die neue Welt liess sich berühren – und sie berührte auch mich. So kam ich mit dieser Anders-Welt in Resonanz. Ungeahnte Antwortbeziehungen zu grundverschiedenen Menschen machten das Studium lebendig.

Mit Dankbarkeit denke ich an diese Zeit zurück. Zugleich freut es mich, im gegenseitigen Austausch von Lesefrüchten die Möglichkeit eines neuen Biotops zu finden.